Freitag, 18. Dezember 2015
Besondere Weihnachtsreanimation
Gestern sollte es eigentlich eine pikant gefüllte Ente geben. Aber der Tag verlief anders, wie erwartet.
Waffentechnisch war ich ja bestens ausgestattet: Geflügelschere, Messer schärfer als ein Samuraischwert und extrem spitze Gabeln.
Also Ente ausgepackt und Schockschwerenot, da hatte mir der Metzger doch glatt den noch zuckenden Körper von Daisy Duck verkauft. Leidende Augen, ein nackter Entenkörper. Als Blondine weiß ich, sowas kann Frau wiederbeleben. Ich also sofort eine stärkende Infusion mit Kraftbrühe, hatte nichts anderes, angelegt und die arme Ente intubiert und mit einem Luftmatratzenaufpustegerät, das Frau mit dem Fuß bedienen kann, künstlich beatmet. Ich habe zwar kein EKG - Gerät zu Hause, insbesondere keines für Enten, aber mit einem Stromprüfer, so ein Schraubenzieher mit einer Glühbirne drin, konnte ich durch das Auflegen auf die Entenbrust eine Herzaktivität nachweisen.
Während des Beatmens der Ente Salat zubereitet und Pommes in den Backofen. Endlich, nach Stunden der Wiederbelebung, schlug Daisy Duck ihre Augen auf und reckte und streckte ihre Gliedmaßen. Danach entfernte ich den Beatmungsschlauch, ließ aber die Kraftbrühe noch vollends reinlaufen. Daisy setzte sich auf einen Küchenstuhl und zündete sich erstmal eine Zigarette an und bat mich um eine Tasse Kaffee, den sie natürlich bekam, nachdem ich ihr einen Schal um ihren nackten Körper legte. Auch Enten sind nicht gerne nackt in der Öffentlichkeit.
Weinend erzählte sie mir die Folter, die sie beim Metzger ertragen mußte, insbesondere das Entfernen der Federn. Ich trocknete ihre Tränen und tröstete sie
Boah, bin ich froh Frau! Habe durch meine besonnene Reaktion den Kindern ein Comicheft gerettet. Die
Abenteuer von Donald und Daisy Duck können weitergehen.
Nun habe auch ich an Weihnachten eine gute Tat vollbracht.

Euer Baywatchgirl
für Enten Emma

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